Südschwarzwald  Vernunftkraft
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Präsentation von Klaus Hellmuth Richardt vom 21.04.2022 in Neuenweg



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25.04.2020

20 Jahre – eingeimpft, eingeseift, für dumm verkauft. Und abkassiert.

Es war kein Aprilscherz, der mit dem inzwischen altbekannten Kostenvergleich, einer Kugel Eis für die Energiewende, des damaligen Grünen Umweltministers Trittin, den Startschuss bedeutete. Ebensowenig war es ein Aprilscherz, mit dem in den Medien am 1. April dieses Jahres das vor 20 Jahren in Kraft getretene neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bejubelt wurde. Jubel durch insbesondere diejenigen, die seitdem kräftige Subventionen für sogenannte Ökostromanlagen und Förderungen in ihre Kassen einspeisen.

Angesichts dessen, was der Öffentlichkeit in jenen zwanzig Jahren unter dem sanften Begriff Energiewende einschmeichelnd präsentiert wurde, ist der Betrachter dieser Szenerie weniger darüber verwundert, mit welcher Bereitschaft und in manchen Kreisen gar Hingabe zur Leidensfähigkeit die bisherigen Jubelszenarien aufgenommen wurden. Die finanziellen Profiteure und politischen Nutznießer dieser vermeintlichen Energiewende, die noch nicht mal eine Stromwende sein kann, haben sich allzu sehr an diese, mit Verlaub, billige Art der öffentlichen Bewusstmachung gewöhnt. Für jeden einzelnen Stromverbraucher bedeutet das eine Mehrbelastung allein für die EEG-Umlage von jährlich 280 Euro, inklusive Mehrwertsteuer.

Begünstigt wurde dies durch Vertreter in Politik und Medien, die es verlernt, oder vielleicht besser, nie gelernt haben, Behauptungen kritisch zu hinterfragen. Denen weitergehende Recherchen zu einer begründeten eigenen Meinung zu kommen, abhandengekommen sind.  Sofern nicht andere Gründe für eine solche hingebungsvolle Hinnahme oder weitergehende Interessen vorliegen. Und die sich jetzt, gerade auch in der Öffentlichkeit nach langen zwanzig Jahren die Einseitigkeit und damit Fehlerhaftigkeit ihrer geäußerten Sichtweise und ihres Handelns nicht eingestehen wollen.

Kohleausstieg oder Kohle?

Und so waren dann die Jubelmeldungen aus obigem Anlass nur folgerichtig. Aber sie waren falsch, denn die Realität wurde und wird weiterhin gezielt ausgeblendet und im Nebel eigenen Wunschdenkens und scheinbarer Wirklichkeit ertränkt. Obwohl ein einfacher Blick auf die Historie und die damit greifbaren realen Ergebnisse in Form gemessener Zahlen den Schleier der Ignoranz und damit die Falschmeldungen schnell beenden könnte. Stattdessen erleben wir dieses Wunschdenken in Politik und Gesellschaft, das der Gier der Profiteure weiterhin ungehinderten Zugang in den Geldbeutel aller Stromkunden ermöglicht. Schließlich geht es, so werden die Akteure nicht müde, dies immer wieder zu betonen, nicht mehr nur um Atomkraft, an deren Stelle man sich sein Geschäft einrichtet, sondern zunehmend um Kohle, weniger um den Ausstieg aus derselben, wie sich nachweislich zeigt. Aber das hätte auch der Nicht-Aufgeklärte, vielleicht auch der Dümmste schon seit Anbeginn der Umsetzung des EEG erahnen können.

Rechtsstaat? Quo vadis?

Mit Hilfe eines Privilegien- Gesetzes, das es möglich macht, vorsätzlich in wichtige andere, das gesellschaftliche Leben sehr gut ordnende Gesetzesbücher einzugreifen. Das ganze Paragraphen u.a. des Zivil-, Straf- oder Verwaltungsrechts außer Kraft setzt, um den Begünstigten, dazu gehören im besonderen Maße die Projektierer und Betreiber von Windkraftwerken, die sich auf diese Weise die Taschen füllen, freie Bahn für ihr Profitstreben zu schaffen. Mit dem Resultat des weltweit höchsten Strompreises, eben auf Kosten aller Stromkunden.

Verschwiegen werden dabei die Ungereimtheiten, die zu den ausufernden Finanzströmen und Belastungen führen, die, um es einmal flapsig auszudrücken, alle ausnahmslos am Kunden – den Stromzahlern – hängen bleiben. Blickt man nur auf die Jahre 2010 bis 2019, für die die Übertragungsnetzbetreiber sehr transparent die Zahlungen der EEG-Umlage ausweisen, so summieren sich diese auf stolze 193 Mrd. Euro. In den gesamten zwanzig Jahren des EEG wurden damit leicht und locker bereits über 250 Milliarden Euro erlöst. Wohlgemerkt, bezahlt durch die Stromkunden. Hinzu kommen die Seltsamkeiten von sogenannten Ausgleichszahlungen, die die Betreiber von Windkraftwerken von den Netzbetreibern erhalten, wenn der Wind einmal gar nicht weht. Bis zu 150 Prozent mehr als der durchschnittliche Ertrag landen damit auf den Konten der Betreiber.

Lieferung frei Haus durch den Gesetzgeber oder Selbstbedienung?

Man kann es gar nicht genug erwähnen, alles im gesetzlich verankerten Selbstbedienungsladen EEG geschieht zu Lasten der Verbraucher. Hierzu gehören auch die Kosten der “Verklappung” überschüssigen Stroms in Zeiten, in denen man aus rein physikalischen Gründen den Strom zu sogenannten Minuspreisen ins Ausland verklappen musste. Allein in den vergangenen zweieinhalb Jahren summierte sich das laut Angaben der Netzbetreiber auf mehr als 53 Milliarden Euro. Nochmals: Bezahlt durch die Stromkunden, denn die haben es ja - noch -, wie lange noch, werden die finanziellen Auswirkungen der Covid-19 Epidemie zeigen.

Allein im Jahr 2020 werden die Anlagen der Erneuerbaren Energien nach sehr konservativen, also niedrigen Schätzungen, laut dem Bund der Steuerzahler voraussichtlich mit rund 24 Milliarden Euro subventioniert. Für Stromverbraucher bedeutet dies eine Erhöhung der „Ökostrom-Umlage“ von 6,405 auf 6,756 Cent, also mal so eben um 5,5 Prozent. Neben allen weiteren Kosten-Einflussfaktoren, wie zum Beispiel den Netzentgelten der börsengetriebenen Netzbetreiber, erinnern sich ältere Semester an die „gute alte Zeit“ der Stromversorger, als diese noch nicht dereguliert und privatisiert als vollintegrierte Einheiten unter staatlichem Eigentum und Aufsicht standen. Ob eine solche unmittelbare Abhängigkeit  in diesen Zeiten politischen Irrsinns allerdings hilfreich wäre, darf bezweifelt werden.

Ungeachtet dessen, werden die Protagonisten, die man vielfach auch einfach Kaufleute oder Geschäftemacher nennen könnte, mit hohem Selbstlob aus den eigenen Reihen, mit „Öko“-Auszeichnungen ausgestattet. Von selbstgeschaffenen Marketing-Verbänden und staatlichen Organisationen, so zum Beispiel dem mit 500 000 Euro dotierten Deutschen Umweltpreis (zu deren Empfängern auch eine Gründerin des deutschlandweit als „Ökostromanbieter“ auftretenden laut EEG legal Grau-Grünstrom waschenden Unternehmens EWS gehört) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, einer der größten Stiftungen in Europa. Wie bereits vielfach erwähnt, dies alles auf Kosten der Stromverbraucher.

Die jetzige bittere Realität mit ihren überbordenden finanziellen Belastungen ließe sich zumindest zur Kenntnis nehmen. Aber getreu der Devise „Was nicht sein darf, das nicht sein kann“ verschließen selbst jetzt noch viele von denen die Augen, die diesen Irrsinn aus ihrer Privatschatulle bezahlen. Dass so etwas auch noch zu Zeiten einer am Horizont sichtbaren und sich anbahnenden schweren Wirtschaftskrise mit dem durch die Lockdown-Maßnahmen unvermeidlichen, abrupten und branchenunabhängig tiefgreifenden Rückgang der Wirtschaftsleistung möglich ist, zeigt in aller Deutlichkeit die vielfach kaum noch vorhandene Bodenhaftung in der deutschen Gesellschaft auf.

Ermüdend, wird weiterhin mit verheißungsvollem Unterton das, ach, so vertraute gängige Vokabular über alle ausgeschüttet. Im Rahmen dieser andauernden „Leerstunde“ auch über jene, die sich zur Bildung einer eigenen Meinung erfrecht haben.

Von Sprachlosigkeit bis zu andauernden Märchenstunden

Nahezu jeder wird sie kennen, die Ammenmärchen, die immer wieder von denen aufgetischt werden, wenn ihnen die Antworten auf Kritik ausgehen. Ob es der kurz bevorstehende Durchbruch einer Speichertechnologie ist, die imstande sei, den Strombedarf einer 85 Millionen Menschen zählenden Gesellschaft nicht nur zu speichern, sondern auch zu decken. Oder die gerade im letzten Jahr ständig nachzulesenden Behauptungen, dass mit den Windrädern bis zu 85 Prozent des Strombedarfs hätte gedeckt werden können.

Hätte, so weit ist es richtig – hat aber nicht!  Denn die physikalische und technische Realität sieht anders aus. Kommt es wirklich einmal in einer Starkwindphase zu einer überdurchschnittlichen Strommenge, dann lässt diese sich nicht nutzen. Allenfalls zur besagten Verklappung ins benachbarte Ausland. Sofern man dort zur Abnahme bereit ist und zu Lasten wiederum des Stromverbrauchers kräftig draufzahlt, um dann bei Windflaute den deutschen Stromkunden den Strom mit kräftigem Aufpreis „zur Verfügung zu stellen“. Soviel zur Abhängigkeit, in die uns die Denker und Macher dieser Art der Energiewende bereits gebracht haben.

Die führenden Köpfe dieses Landes sollten um die damit einhergehenden Gefahren eigentlich wissen. Denn ob sich dieses Land, mit seiner Wohl und Wehe des Einzelnen bestimmenden und damit existenzsichernden Industrie, weiterhin einen solchen Irrsinn wird erlauben können, wird die Zukunft zeigen. Das durch und nach der Covid-19-Krise stark strapazierte Staatssäckel, die ebenso erheblich geschwächten vielen Privathaushalte und eine zu erwartende veränderte Beschäftigungslage sowie die harten konjunkturellen Folgen, werden zu einem Umdenken zwingen.

Der Sprücheklopfereien ließen sich noch viele aufzählen. Sollte es bei den Märchenerzählern einmal stocken und Wortfindungsstörungen auftreten, wird in der Schatzkiste neuen Gedankengutes nach weiteren Phrasen und Begriffen gesucht. Dort finden sich dann in irgendwelchen Ecken geistigen Vakuums, völlig alternativlos, all die Auswüchse, die bedauerlicherweise nicht allzu selten im medialen Rauschen nachgelesen und gehört werden.

Jedoch keineswegs sinnbefreit, wie man meinen könnte. Zu sehr steht damit im Hintergrund kleiner oder nicht so kleiner Gemeinheiten die von vielen nicht wahrgenommene Absicht, gegenteiliges Denken und Handeln quasi beiläufig in die Schmutzecke zu stellen.

Orgien der anderen Art

Man ist bei diesem Gedanken versucht, die jüngste Wortschöpfung einer „Öffnungsdiskussionsorgie“ einer Berliner Politikerin aufzugreifen, die im Zusammenhang der Covid-19 Epidemie den Begriff der Orgie verwendete. Denn neben dem Hauptwettbewerb, bei dem sich neben einigen Hauptakteuren zunehmend Teilnehmer unterschiedlicher Couleur und Provenienz aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft darum streiten, wer denn tagtäglich die mediale Adelung und Corona-Krönung erhält, findet eine weitere, diesmal Wettbewerbsorgie, statt.

Neu ist dies alles, wie erwähnt, nicht. Wenngleich es vor dem Hintergrund einer Krise, bei der es nicht „nur“ um die wirtschaftliche, finanzielle Existenz, sondern vielmehr schlimmstenfalls um Sein oder Nicht-Sein geht, besonders makaber erscheint. Dazu gehört nicht weniger das im medialen Umfeld schon seit geraumer Zeit zu findende Bestreben und zuweilen verzweifelte Bemühen, eigenen und inhaltlich häufig begrenzten Möglichkeiten Flügel zu verschaffen und damit zu mehr Aufmerksamkeit und Profit zu verhelfen.

Bewerkstelligt wird so etwas dann mit den mittlerweile allseits bekannten „Narrativen“, man könnte auch sagen einfach dahingesagte, frech behauptete oder nur einfach, nicht endende Märchenstunden. Angereichert häufig mit mehr oder weniger gelungenen Wortschöpfungen. Zuweilen unter sprachpanschender Mixtur. Nicht selten himmelschreiend, zum Leidwesen von Philologen, Ästheten und im Umgang mit der Sprache sensibleren Menschen. Allzu häufig Gehör findend in den Medien, die dann fortan die Vervielfältigung der Begriffe übernahmen, trotz ihrer ansonsten recht zweckfreien Zielsetzung. Ließ sich doch damit den Lesern gegenüber Zukunftsorientierung im Denken und Schreiben demonstrieren. Die Vermittlung des Verständnisses wurde damit nicht zwangsläufig begünstigt und blieb häufig genug auf der Strecke.

Jene Wortschöpfungsorgien mit neuen, bedeutungsvollen, viel- und nichtssagenden Lautmalereien ließen sich, wenn leider nicht schon vergeben, unter dem Titel „Me Too“ laufen lassen. Was, so wird sich der geneigte Leser und die ebenso geneigte Leserin fragen, hat das alles mit einer Thematik zu tun, der sich eine BI zur Verhinderung von Windkraft auf den Schwarzwaldhöhen entgegenstellt?!

Die Antwort ist einfach: Den Menschen dort, wie überall, werden Behauptungen, vermischt mit Angst- und Schreckensbildern um Augen und Ohren geschlagen, um dann mit den schönen Bildern einer geretteten, neuen Welt zu einer Art Glaubensbekenntnis verrührt zu werden. Mit einer realen Welt und erreichbaren Wirklichkeit jedoch, haben all diese hinlänglich bekannten Verheißungen wenig bis nichts zu tun.

Es sind Phrasen, nichts als Phrasen

Eine dieser „Narrativen“ entstand gleich zu Beginn der Verständlichmachung der Notwendigkeiten der oben erwähnten vor über zwanzig Jahren vorangetriebenen Energiewende mit der bereits erwähnten Minister-Eiskugel, die quasi als Eröffnungslüge des Jahrtausends in die Annalen einging. Heute lässt sich die dafür „erforderliche“ damalige Erstschöpfung des Grünen Umweltministers Trittin, eben die berühmte Eiscreme-Kugel, vor dem Hintergrund der erlebten Realität nur noch im Bereich der Märchen verorten. Eine dieser vielen, die diejenigen, nennen wir sie einmal völlig unverfänglich, Interessierten, an einer Energiewende, bis heute immer noch vollen Ernstes sehr nachhaltig zu erzählen wissen.

Dass sich dabei nicht immer das schöne Märchen, an dessen Ende die Zauberfee uns den billigen Strom ohne jeden Aufpreis servierte, erfüllte, wird uns von denjenigen vor Augen und Ohren geführt, denen aus ganz und gar nicht selbstlosen Beweggründen an der Fortführung und weiteren Dramatisierung gelegen ist.

Waren es bis zum Erscheinen von Covid-19 noch die recht „einfach“ gehaltenen Denkmuster zu den Schauermärchen einer schon bald untergehenden Welt, in der vielen das Wasser bis zum Hals stehen würde, so steht man jetzt nach dem Erscheinen einer Epidemie gigantischen Ausmaßes vor ungleich größeren Herausforderungen der Erzählkünste und Erklärungen. Denn der Schrecken der Realität dieser unmittelbaren Gefahr, ausgehend von einer Pandemie, lässt die mittlerweile abgekauten und altbackenen Angst- und Untergangsszenarien beinahe schon vertraut erscheinen und macht deren Urhebern einen gehörigen Strich durch die Rechnung.

Vorsicht, immer den klaren Blick behalten!

Nun möge bitte niemand an dieser Stelle in falschen Jubel ausbrechen. Diejenigen, denen der reale Blick auf einen Klimawandel bisher versperrt blieb, haben allen Grund zu einem Optiker oder Augenarzt ihrer Wahl zu gehen oder sich notfalls weiterer medizinischer Hilfestellung zu bedienen.

Eine Häme gegenüber denjenigen, die sich im Rahmen der Klimadiskussion ernsthaft um unsere Umwelt bemüht haben und das Thema nicht als Vehikel mit abgedroschenen Phrasen und billigen opportunistischen Forderungen zur Durchsetzung von egoistischen wirtschaftlichen und finanziellen Zielen benutzten, verbietet sich nicht nur aus Fairness und moralischen Gründen. Denn Vorsicht, der klare Blick sollte nicht verloren gehen. Zu real ist unsere Umwelt durch menschliches Verhalten zu Schaden gekommen und zu sehr ging dieses Verhalten ungebremst weiter. Keine Spur, auch nicht im Ansatz, ist von Einschränkung oder auch nur gemäßigtem Verzicht zu finden. Statt dessen sind es immer wieder - und auch jetzt wiederum vermehrt aus der Deckung zu hören - besagte Phrasen, zu denen auch “der wachsende Energiehunger einer wachsenden Menscheit” gehört. Allein um hier endlich zu klaren Bildern zu gelangen, sollten klimatische Veränderungen ohne jede Einschränkung ernsthaft weiterhin ursächlich erforscht werden und ihre Folgen lösungsorientiert im Fokus stehen.

Hingegen sollte den einerseits provozierenden und gleichermaßen ermüdenden Ritualen und lautstarken Wortmeldungen der wirtschaftlich und finanziell profitierenden Schreihälse und ihrer politischen und leider auch medialen Wegbereiter nicht mehr allzu großes Gehör verschafft werden. Denn das, was wir in jüngster Zeit in den ersten Ansätzen wieder erleben, ist nicht nur die Renaissance und  Systematik der alten Rituale, sondern vielmehr das infame Bemühen, durch das weitere, verstärkte Malen apokalyptischer Bilder aus der momentanen menschlichen Katastrophe Nutzen zu ziehen.

Vergessen, besser verdrängt, wird dabei das eigene desaströse Treiben der weltenrettenden Windmacher und -Müller. Die mit ihren politischen, medialen und öffentlichen Wegbegleitern lautstark ihren Kampfruf „Hört auf die Wissenschaft!!“ in die Welt hinausposaunen. Obwohl, gerade durch Langzeitstudien von namhaften Wissenschaftlern das massenhafte Sterben der Avifauna durch Windräder (Vögel, Fledermäuse und Insekten) - nachgewiesen worden ist.

So hatten neben dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum, DLR, deutsche Wissenschaftler im Auftrag des Wissenschaftsportals scinexx.de ermittelt, dass die 1.300 auf See und 30.000 (Stand 2019) an Land installierten Windenergieanlagen in Deutschland bereits einen zusätzlichen Temperaturanstieg von 0,27 Grad Celsius innerhalb der letzten fünf Jahre bewirkten. Oder auch, wie in „nzz-online“ am 5. April beschrieben, „die  profilierte US-amerikanische Geo-Ingenieurin Christine L. Archer und der kanadische Wissenschaftler David W. Keith mit anderen Wissenschaftlern den Dürre-Effekt durch Verwirbelung hinter den Windrädern nachgewiesen haben, was als Nachlauf oder, wie im Englischen, als Wake-Effekt bezeichnet wird. Er entsteht, wenn die Luftströmung vor den Windrädern gebremst und dahinter verwirbelt wird, so dass dadurch eine lange Wirbelschleppe entsteht. Je nach Ausbaustufe sorgten die Rotoren der Turbinen damit für Niederschlagsverluste und höhere Temperaturen.“

Weiter wird festgestellt, dass „an jedem großen Windpark der Atmosphäre, besonders im Sommer, Feuchtigkeit entzogen, der Boden zusätzlich erwärmt werde“. Nachgewiesen wurde dies (auch) in einer im April 2019 veröffentlichten Untersuchung der niederländischen Universität Wageningen.

Die Vorstellung, präzisier: diese oben beschriebene Realität, dass also Windkraftanlagen die Folgen des Klimawandels für Deutschland erheblich verschärfen, ist bisher in der öffentlichen Wahrnehmung abwegig. Und so wird dann weiterhin munter drauf los schwadroniert. Gut untereinander abgestimmt, immer im Kreis derer, die sich auf Kosten von Verbrauchern und gutgläubigen Wählern bedienen.

Vom „höheren Zweck“, selbstlosem unternehmerischen Handeln und ebenso hohen geschäftlichen Zielen

Den sprichwörtlichen Vogel hat dabei Frank Mastiaux, Vorstandsvorsitzender des überwiegend im Eigentum des Landes Baden-Württemberg befindlichen Versorgungsunternehmens EnBW, in einem zeitonline.de Interview vom 26. März 2020 abgeschossen. Fällt es ohnehin schon schwer zu erkennen, wer denn nun wirklich dort die Unternehmensführung innehat, so schafft es der zur politischen Erfüllung gedungene Unternehmenslenker, die derzeit alles bestimmende Pandemie zur Begründung seines und natürlich des Herrn Kretschmanns Handeln zu missbrauchen.

So scheint denn aber auch die Corona-Krise doch ihr Gutes zu haben und Einsichten zu bringen, wenngleich anders als erwartet und etwas überraschend. Laut Mastiaux hört sich das folgendermaßen an: „Am Beispiel der Corona-Krise sehen wir ja gerade, dass die Menschen zu massiven Einschränkungen in ihrem Alltag bereit sind, wenn es einem gesellschaftlich höheren Zweck dient“.

Wie bitte, die Corona-Krise als reinigende, läuternde Kraft zur Wegbereitung eines höheren Denkens und Handelns der Menschheit?? Diese Frage stellt sich dem nach Luft ringenden arglosen Betrachter, ob einer solchen Logik im Verständnis von in der Geschichte bekannten Durchhalteparolen. Der, der diese hingebungsvollen Worte so locker von sich gibt, scheint sich dabei weit oberhalb seiner eigentlichen Aufgaben und Zielsetzung, der wirtschaftlichen und finanziellen Maximierung seines Unternehmens, zu wähnen und sich in einer höheren Mission als verlängerter Arm der Politik zu sehen. Vielleicht motiviert durch die Riege seiner Dienstherren Untersteller und Kretschmann?

Seine eigentliche oben erwähnte Zielsetzung, das beweist er, hat er dennoch nicht vergessen. So gibt es nach seinen Worten  – der Leser wird vermutlich nicht so sehr erstaunt sein - „zunehmend lokale Widerstände, zum Beispiel von Bürgerinitiativen und auch von Verbänden“, die man jedoch „versucht intensiv einzubinden ….“. Wir erinnern uns, so etwas hatte der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Kaeser, auch schon einmal mit der FFF-Aktivistin Louisa Neubauer versucht. Was diese jedoch abgelehnt hatte und was grundsätzlich auf weitere Einsichten hoffen lässt, da einer solchen Ablehnung ein Denkprozess zugrunde liegt. Denn einseifen gehört zwar zum Geschäft, aber sauberer wird dadurch niemand.

Der mitgelieferte angebliche Grund seines selbstlosen unternehmerischen Handelns überraschte nicht sonderlich, wurde von Herrn Mastiaux in dem Interview vorsorglich aber gleich mitgeliefert, „um die Klimaschutzziele zu erreichen“. Von Geschäft kein Wort, auch wenn die Ergebniszahlen kurz zuvor freudestrahlende Gesichter, nicht zuletzt bei den Anteilseignern hervorgerufen hatten. Dass diesen Zahlen ein Strompreis unfassbarer Höhe zugrunde liegt, den die Kunden zu bezahlen haben, verschweigt man gerne. Jedoch – und das ist unschwer zu erkennen, erliegt auch ein Unternehmen mit überwiegend staatlicher Beteiligung nur allzu leicht den Verlockungen des EEG.

Eine außerparlamentarische Legislative?

Eine außerparlamentarische Legislative? Denn lieber engagiert sich der als Politiker argumentierende „Unternehmensführer“, um über kürzere Planungs- und Genehmigungsverfahren zu reden. Ein Feld, das er eigentlich seinem bei diesem Interview anwesenden Dienstherrn überlassen sollte. Möglicherweise ist ein solcher Gedanke aber zu weit gegriffen, fällt einem in diesem Zusammenhang die Rolle von Herrn Kretschmann bei Stuttgart 21 ein.

Dafür sprang dieser beherzt herbei und bestätigte, die auch vom EnBW-Vorstand geforderte Abschaffung einer 1000 Meter Abstandsregel zu angrenzenden Wohnhäusern mit den Worten „Ja. Die 1000-Meter Regel gehört abgeschafft“. Worte, die sich wirklich jeder und jede, nicht nur Betroffene, merken sollte. Im Übrigen auch die Kunden, die EnBW bisher als bodenständiges, geerdetes Unternehmen vor Augen hatten.

Vielleicht sollten die Herren bei dieser offenkundigen Leidenschaft für schönes und entspanntes Wohnen einmal über die Veränderung ihres Wohnsitzes nachdenken. Vielleicht wird sich dann der eine oder auch der andere erinnern und im wörtlichen Sinne beim Zurücksehen auf eine solche Forderung der eigenen Rücksichtslosigkeit erinnern und – hoffentlich noch bei guter Gesundheit - das vorherige wummern- und lärmfreie eigene Leben zurücksehnen. Die Erwartung zu einer derartigen Selbstkasteiung sollte allerdings nicht zu hochgeschraubt werden.

Denn Solidarität lässt sich gerne von Politikern und ihren Vasallen einfordern. Der „Eigenanteil“ dazu ist meist verschwindend gering.

Das derzeitige Denken und Handeln des Herrn Kretschmann und seines mit über 3 Millionen Euro jährlich dotierten angestellten Spitzenverdieners ist nicht neu und ungewöhnlich. Erst recht nicht beim Thema Stromversorgung, bei dem sich Otto und Ottilie Normalverbraucher an die „Energiewendefolgen“ – sprich, u.a. den höchsten Strompreis weltweit - längst gewöhnt haben. So vermutlich die Einschätzung mancher Politiker und hier auch eines für die Erfüllung deren politischer Ziele verantwortlichen leitenden EnBW-Mitarbeiters.

Nun macht zwar „Gelegenheit Diebe“ und das Ausnutzen von Gelegenheiten ist durchaus legitim, eigene Ziele durchzusetzen. Man nennt so etwas gemeinhin Opportunismus. Skandalös wird es allerdings, wenn das Leid Dritter – und das sind in diesen Tagen Menschen weltweit - argumentativ in moralisch höchst bedenklicher Weise zur Durchsetzung eigener politischer Gesinnung und – schlimmer noch – zu wirtschaftlichen und finanziellen Interessen, also zum schnöden Gelderwerb benutzt wird.

Der Luxus- Strom aus dem Hause EWS

Ungewohnt, nahezu dezent, äußert sich da beinahe schon Sebastian Sladek vom Windkraft-Planer, -Betreiber und „Ökostrom“-Anbieter EWS. Nicht falsch liegend mit seiner Befürchtung, dass „die aktuelle Krise in eine tiefe Rezession führt“ und sein als vermeintlicher Ökostrom verkaufter Graustrom „in den nächsten Jahren eher als Luxusprodukt denn als etwas Wichtiges und Notwendiges betrachtet werden wird“. Falsch wird er auch damit nicht liegen, ist angesichts der aufkommenden Finanz- und Wirtschaftskrise zu vermuten. So ganz neidlos aber betrachtet er die jetzige Situation denn doch nicht. Denn „momentan sind Dinge machbar, die – an das andere Thema, wie etwa den Klimawandel angelehnt – lange Zeit unmöglich schienen“. Nachtigall, ick hör dir trapsen!

Blindschüsse aus der Corona-Deckung

Und so nehmen denn doch schon einige jetzt ihren Kopf aus der Corona-Deckung. Ohne diesen allerdings, so scheint es, übermäßig zu strapazieren. Es sind diejenigen, die in ihrem Klima- und Energiewende-Lauf mit einer Vollbremsung so abrupt unterbrochen wurden und – anfangs noch stillschweigend – zur Kenntnis nehmen mussten, dass es, nicht nur in Deutschland, Wichtigeres, Existenzielles gibt, bei dem es erwiesenermaßen um Leben und Tod geht.

Zu ihnen gehört auch der Ehrenvorsitzende des Philologenverbands Baden-Württemberg, Bernd Saur. Von ihm hätte man sich vielfach in der Vergangenheit vorstellen können und natürlich gewünscht, dass er in seinem Fachmetier zuweilen zum besseren Verständnis untereinander, Klarstellungen den unfertigen Äußerungen von Klima- und Energiewende-Aktivisten gegenüber vorgenommen hätte. Und hierbei muss nicht nur an die noch nicht ihre schulische Ausbildung beendet habenden Schüler mit ihren vielfach in Dumm-Englisch bemalten Plakaten gedacht werden.

Auch der Herr Saur, ein Mensch, so darf man es sagen, den man als Lehrer auf Kinder und Heranwachsende losgelassen hat, spricht, motiviert und angestachelt von Corona-Zwangsmaßnahmen von der Anwendung politisch verordneter Maßnahmen bei der Durchsetzung seiner Vorstellungen zur Bekämpfung des Klimawandels. Demokratie, so wie es das deutsche Grundgesetz versteht und geradezu vorschreibt, scheint dabei nicht gerade der Schwerpunkt der Lehrtätigkeit des früheren Englisch- und Französisch-Lehrers gewesen zu sein.

Mit dem Aufgreifen einer dem Autor bisher nicht bekannten Äußerung der Politikerin Merkel, gelingt es jedoch auch diesem ambitionierten Öffentlichkeitsarbeiter, dem Fass per Hammerschlag den Boden auszuschlagen: Laut der von Herrn Saur genannten Politikerin überrascht er mit  seiner Unterstützung zu deren Aussage, die der amerikanische Präsident Trump oder dessen koreanischer Kollege Kim Jong-un nicht besser mit Verweis auf ihr jeweiliges Land hätten zum Ausdruck bringen können: „Wenn es tatsächlich zur Identität unseres Landes gehört, Größtes zu leisten, so bedarf es jetzt…..mit derselben Entschlossenheit….eine globale Strategie einzufordern, um unseren (wessen, bitte???) Globus zu retten….. einen (deutschen) Maßnahmenkatalog, dem sich alle unterzuordnen haben.“!!!

Von wegen, „das gibt´s nur einmal, das kommt nicht wieder“, wie es in der alten Schlagerschnulze heißt. So ist das mit dem deutschen Wesen. Wie hieß es doch in einer dieser unzähligen Corona-Kommentierungen: Eine Herdenimmunität ist noch lange nicht in Sicht. Und so wird es denn wohl auch in Sachen EEG sein. Es geht gar nicht so lustig weiter. Denn gegen schöne Versprechungen und Verheißungen, wie sie nun seit über 20 Jahren gepredigt werden, aber allein rein physikalisch nicht annähernd möglich und in Sicht sind, ist niemand gefeit. Erst recht nicht diejenigen, die sich die Taschen mit dem dafür gestrickten Gesetz namens EEG vollstecken dürfen. Wir erleben das jetzt seit über 20 Jahren. Zum Feiern und Jubeln besteht kein Anlass.

Und auch wenn es widersinnig, wenn nicht gar makaber, erscheint: Die Zwänge, denen unsere Wirtschaft und Finanzen bereits jetzt durch die immensen Belastungen der Corona-Krise ausgesetzt sind, sie könnten Hoffnung geben. Hoffnung nicht nur auf Besinnung, sondern vielmehr Rückkehr zur Realität und damit einer in jeglicher Hinsicht erträglichen Normalität, die die Bevölkerung von den Zwängen eines verordneten Wunschdenkens befreit.

Admin - 20:13:18 @