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28.10.2019

Leserbrief MT: Unsere schöne Natur erhalten

Betr.: Diskussionsabend „Energiedialog“ zur Windkraft auf dem Zeller Blauen am 18. Oktober.

Grundsätzlich ist ein solcher Diskussionsabend, den Bürgermeister Schönbett organisiert hat, zu begrüßen. Allerdings ist der Zeitpunkt um einige Jahre verfehlt. Hätte eine entsprechende Veranstaltung vor dem Abschluss von Verträgen unter Einbindung aller Betroffenen stattgefunden, wäre die Einschaltung eines teuren externen Moderationsbüros sicher nicht erforderlich gewesen.Wo bleibt hier die Verantwortung der von den Bürgern gewählten offiziellen Vertretern, nämlich Landrätin, Landräte, Bürgermeister, Gemeinderäte? Haben nicht all diese Gewählten bei ihrer Vereidigung versprochen, sich zum Wohle aller Bürger einzusetzen und unnötige Kosten und auch Gefahren von den Bürgern abzuwenden? Sind diese unsere Vertreter nur noch fähig, sich hinter Vorgaben von oben zu verstecken und nicht mehr fähig, eigene Meinungen zu bilden und zu vertreten?Leider scheint dies der Fall zu sein, will man nicht mehr zum Wohle der Bürger gewissenhaft prüfen und entscheiden. Kaum einer der Bürgervertreter hat es bisher für nötig gefunden, sich auch mal mit den Gegenargumenten zur Windkraft in unserer Region intensiv auseinanderzusetzen, man läuft blind den Argumenten der Anlagenhersteller und -betreiber hinterher.Vielleicht zählen ja auch nur die erhofften Einnahmen? Über deren Höhe wird ja bis heute ein absolutes Stillschweigen bewahrt, sonst könnten Bürger ja auf einmal auch andere Interessen als die Rettung des Klimas erahnen. Ich frage mich, wessen Interessen vertreten denn die von uns Gewählten wirklich? Glauben diese wirklich im Ernst, der Hochrücken des Blauen wäre geeignet für Windkraftanlagen und zur Rettung des Klimas? Ich kann nur sagen, nein, unsere Region eignet sich nicht!Bei der Infoveranstaltung am 26. September in Neuenweg der BI Schwarzwald Gegenwind gab mir sogar Herr Dr. Sladek in zwei Punkten recht.Der beste Weg wäre das weitere Vorantreiben der dezentralen Energieerzeugung. Windräder auf dem Belchen wären sinnvoller, da wäre auch mehr und dauerhafter WindNicht eingegangen wurde seitens EWS an diesem Abend auf eventuelle gesundheitliche Auswirkungen wie Infraschall. Diese wurden von Frau Sladek einfach abgeschmettert. Deren gesundheitsschädliche Wirkung wäre doch gar nicht nachgewiesen.Ist aber nicht schon der Verdacht einer gesundheitsgefährdenden Wirkung genug Anlass, die eventuell gefährdeten Bürger vor Schaden zu schützen? Viele wissenschaftliche Studien weisen übrigens die Gesundheitsgefährdung durch Infraschall inzwischen nach.Warum also nicht die zur Verfügung stehenden windkräftigen Standorte, die auch noch in ausreichender Entfernung zu dauerhaft bewohnten Gebäuden liegen, nutzen, anstatt auf dem Blauen oder auch anderen erhaltenswerten Naturlandschaften bestehende Natur zu zerstören? Wald, der doch so wichtig ist für Tiere, Bürger, Feriengäste und nicht zuletzt für die Reduktion von CO2. Es gibt entsprechende Standorte, zum Beispiel: Auf dem Belchen; sehr windhöffig, bestehende Zufahrtsstraßen, kein Wald müsste geopfert werden, Abstände zu dauerhaft bewohnten Gebäuden wären gewährleistet.Auf dem Feldberg; hier gelten die gleichen Argumente wie beim Belchen.Auf der Höhe Hofsgrund über Freiburg: direkt über die bestehende Landstraße zu erschließen, des Weiteren gelten die gleichen Argumente wie zuvor.Sicher werden bei diesen Standorten Rufe nach Naturschutz und Verschandelung der Landschaft laut, aber gilt dies nicht auch für den Blauen? Ist die Landschaft, die Natur und der Wald dort nicht auch schützenswert?Bei den Standorten Feldberg und Hofsgrund würde natürlich der Landkreis Lörrach außen vor bleiben, müsste vermutlich auf windkraftbezogene Zuwendungen von Land und Bund verzichten und die Windflächenauflagen der Landesregierung nicht erfüllen, dies sollte allerdings zum Wohle der Bürger und der Natur zu verschmerzen sein.Ich möchte alle gewählten Bürgervertreter und die EWS aufrufen, die getroffene Entscheidung zum Bau der Windkraft auf dem Blauen zu überdenken, unsere schöne Natur in der gesamten Region zu erhalten und Mensch und Tier vor eventuell möglichen gesundheitlichen Schäden zu schützen.Es gibt noch viele andere Möglichkeiten der CO2-neutralen Energieerzeugung, wir müssen nur den Mut haben, diese zu nutzen, wenn auch teils dezentral in Kleinanlagen und damit gegen die Interessen der großen Energieversorger. Leider müssen dann auch Kommunen auf Einnahmen aus der Energieindustrie verzichten, aber schlussendlich würden alle dabei gewinnen.
Peter Maier Zell

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