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25.10.2019

Leserbrief BZ: Diskussionsabend ohne Waffengleichheit

"WINDKRAFT
Diskussionsabend ohne Waffengleichheit
Zum BZ-Artikel vom 18. Oktober "Gegenseitiges Verständnis gefordert":
Ich dachte, die wirklich Betroffenen im gefährdeten Kleinen Wiesental sollten im Mittelpunkt dieses Abends stehen? Das dachte auch die BZ in ihrem erstaunlich fairen und einfühlsamen Bericht. "Wir müssen reden", tönt es immer öfter landauf landab, von Menschen, die entweder guten Willens sind oder sich für moralische Übermenschen halten.

Jedoch: Wer ist wir? Oft ist es dann so: Wir "müssen" reden – und Ihr müsst uns zuhören und unsere Reden ertragen. "Sie dürfen dann auch Fragen stellen." "Dürfen". "Dann" nach zwei Stunden Anspannung beim Diskussionsabend in Wieslet: Die von mir hochgeschätzten Bauern, die wirklichen Pfleger der Landschaft, sind vorher schon müde. Gott sei Dank traut sich "dann" eine Frau aus Bürchau für ihre Heimat zu kämpfen. "Dann" aber stockt sie: "Ich habe den Faden verloren." Zum ersten Mal beklemmende Stille in der Halle. Für mich war diese Frau die Heldin des Abends. In der Pause aber: Viel fröhliches Geplauder. Moralische Übermenschen stellen gerne Fröhlichkeit zur Schau. Sie wohnen ja nicht dort, wo Existenz oder Gesundheit gefährdet sind.

Gemeinderätin Patricia Fromm am kommunalen runden Stehtisch: Sie findet den Kampf der Betroffenen "egoistisch". Moment mal. Ach ja: Moralische Übermenschen verdrehen ja gerne Aktion/Invasion und Reaktion. Für mich ist Frau Fromm "egoistisch", weil sie ihren Strom für ihre Batterien auf Kosten der Nachbarn und Ureinwohner beziehen will und diese als "egoistisch" bezeichnet. Zu dritt, Frau Fromm, Bürgermeister Schönbett und der langjährige Lokalpolitiker und SPD-Kreisrat Baier, beklagen sie sich über den Stil anderer, die gar nicht da sind, sich also nicht wehren können. Baier wieder mal als "Polteri", Meinungsfreiheit nur für ihn, und musste bei seiner Tirade durch einen jungen Hoffnungsträger gestoppt werden. Schönbett hätte die Aufgabe gehabt zu versöhnen, tut aber in Eröffnungs- und vorbereiteter Schlussrede das Gegenteil. Der Name Bernd Fischbeck fällt da mehrmals. An diesem Abend sind "unfair" oder "unsachlich" nicht "die anderen", sondern vor allem das o.g. Trio. Die wirklich Betroffenen sind sehr brav, schon zu brav. Bürgermeister Schönbett schon früher mal moralisierend aber unpassend: "Wegen unserer Vergangenheit…" Richtig, auch wegen unserer Vergangenheit ist es seine Aufgabe, den Minderheitenschutz und Gesundheitsschutz laut Grundgesetz ernst zu nehmen. Bernd Fischbeck steht dafür, ist aber für Schönbett natürlich eine harte Nuss. Alle die hart arbeiten, aber vielleicht sprachlich nicht jede Arroganz kontern können, brauchen Bernd Fischbeck als Sprecher.


Ist wirklich alles Sonnenschein nach einem einseitigen "Diskussionsabend" ohne Waffengleichheit? Aber Bürgermeister Schönbett siegessicher: "Dieser Abend hat meine Erwartungen voll erfüllt." Meine nicht. Und es ist noch nicht aller Tage Abend: Der Widerstand der Demokraten im Kleinen Wiesental wächst.

Alfred Schäfer, Schopfheim"

https://www.badische-zeitung.de/leserbriefe-xa2utkfix



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